In diesem Beitrag finden Sie eine Zusammenfassung des Romans Die Welle sowie Arbeitshefte und PDFs.
Zusammenfassung Die Welle
Alles beginnt damit, dass der Geschichtslehrer Ben Ross seinen Schülerinnen und Schülern im Unterricht einen Film über die Verbrechen der Nationalsozialisten vorführt. Die meisten fragen verstört, wie es dazu kommen konnte und weshalb niemand eingeschritten sei. Ben Ross versucht, das Verhalten der Menschen von damals zu erklären, doch er kann die Fragen seiner Klasse nicht zu deren Zufriedenheit beantworten. Abends kommt ihm die Idee, ein Experiment durchzuführen, um ihnen die Situation im Dritten Reich näherzubringen und so selbst Antworten zu finden.
Am Morgen schreibt er den ersten Leitsatz „Macht durch Disziplin“ an die Tafel und erklärt, dass Macht nur durch Disziplin erreicht werden kann. Er gewöhnt die Schülerinnen und Schüler mit kleinen Aufgaben, wie aufrechtem Sitzen oder Stillsein, daran, auf seine Befehle zu hören. Die Schülerinnen und Schüler, vor allem der Klassenschwächste Robert Billings, sind überraschend motiviert und machen mit. Daraufhin führt Ben Ross neue Verhaltensregeln für seinen Unterricht ein: Wer eine Antwort gibt, muss aufstehen und ihn mit Mister Ross ansprechen. David Collins findet Gefallen an den neuen Regeln und dem aufkommenden Gemeinschaftsgefühl; er sieht darin das Potenzial, seiner Footballmannschaft zum Erfolg zu verhelfen.
Der Lehrer beschließt, das Experiment fortzusetzen und schreibt in der nächsten Stunde den zweiten Leitsatz „Macht durch Gemeinschaft“ an die Tafel. Er erweitert das Ganze durch einen neuen Gruß und ein Symbol der Gemeinschaft: eine Welle. David stellt das Konzept seinen Teamkameraden vor, sodass sich die Welle weiter ausbreitet. Seine Freundin Laurie Saunders, die Chefredakteurin der Schülerzeitung „Ente“, erzählt ihren Eltern von dem Experiment. Ihre politisch aktive Mutter ist besorgt, weil die Welle die Schülerinnen und Schüler manipuliert. Nach diesem Gespräch beginnt auch Laurie, sich Gedanken zu machen.
Ben Ross setzt das Experiment weiter fort, indem er Mitgliederkarten verteilt, von denen manche mit einem roten X markiert sind. Deren Besitzer werden zu „Helfern“ erhoben. Nun folgt der letzte Leitsatz „Macht durch Handeln“. Der Lehrer bemerkt, dass die Welle sich inzwischen an der ganzen Schule ausbreitet und eine von seinem Unterricht unabhängige Organisation geworden ist. Insbesondere der einstige Außenseiter Robert Billings identifiziert sich damit und wird sogar der Leibwächter von Ben Ross, seinem „Führer“.
Die Situation spitzt sich zu, als Laurie in der Redaktion einen anonymen Brief erhält, in dem ein jüngerer Schüler schildert, dass er bedroht wird, weil er der Bewegung nicht beitreten will. Laurie will ihre wachsenden Zweifel mit David besprechen, doch dieser ist so überzeugt von den Ideen der Welle, dass er nicht mit sich reden lässt. An der Versammlung der Welle am Nachmittag nimmt Laurie nicht teil. Zu Hause erfährt sie von ihrem Vater, dass nach der Versammlung ein jüdischer Junge zusammengeschlagen wurde, weil er sich negativ gegenüber der Organisation geäußert hat.
Daraufhin schreibt Laurie einen kritischen Leitartikel über die Welle, in dem sie alle Schattenseiten aufdeckt. Ben Ross ist schockiert, als er den Artikel in der Schülerzeitung liest, und ihm wird klar, dass er zu weit gegangen ist und alles aus dem Ruder zu laufen droht. Laurie ist nun zur Feindin der Welle geworden. David will sie zurück in die Organisation holen, doch als sie ablehnt, verliert er die Beherrschung und schubst sie auf den Boden. In diesem Moment wird ihm klar, dass er falsch liegt und er bittet Laurie um Verzeihung. Sie suchen Mr Ross auf und beschließen zusammen, die Welle zu beenden.
Am nächsten Tag findet die letzte, gut besuchte Versammlung der Welle statt. Mr Ross behauptet, dass die Welle inzwischen eine landesweite Organisation geworden sei und kündigt deren nationalen Führer an. Alle warten gespannt und sind entsetzt, als der Lehrer ihnen als Auflösung ein Bild von Adolf Hitler zeigt. Ben Ross erklärt ihnen anhand der Ereignisse der letzten Tage das Verhalten der Menschen im Dritten Reich und macht ihnen klar, dass auch sie „gute Nazis“ gewesen wären. Im Anschluss nimmt er sich des verstörten Roberts an, für den eine Welt zusammengebrochen ist. Zum ersten Mal hatte er das Gefühl, dazuzugehören.
Aus: Julia Biedermann: Die Welle, Lehrerheft, Berkheim/Illerbachen: Krapp & Gutknecht Verlag 2021, S. 4. Abgeändert.