In diesem Beitrag finden Sie eine Zusammenfassung des Romans Das Schicksal ist ein mieser Verräter von John Green sowie unsere Unterrichtsmaterialien dazu.
Zusammenfassung Das Schicksal ist ein mieser Verräter
Nach der Einführung der Protagonistin, der Ich-Erzählerin Hazel Grace Lancaster, verbunden mit einem ersten Einblick in ihre Lebenssituation, schließt sich mit dem Erscheinen der zweiten Hauptfigur Augustus Waters, genannt Gus, die Möglichkeit des Spannungsaufbaus, der Ausblick auf Veränderungen an: Hazel und Gus lernen sich kennen und finden sofort eine gemeinsame Kommunikationsebene.
Entgegen ihren Gewohnheiten, ein zurückgezogenes Leben zu führen, folgt Hazel nach der ersten gemeinsamen Sitzung der Selbsthilfegruppe gleich Gus’ Einladung, bei ihm zu Hause die DVD des Films Vendetta anzusehen. Mit der Wahl dieses Films veranschaulicht der Autor geschickt die Problematik des Augustus Waters: die Angst vor dem Vergessen-Werden. Mit dem Zusammensein der beiden Protagonisten werden genauere gegenseitige Informationen über die Krankheit und die Schulsituation verknüpft, über Hazels Schilddrüsenkrebs mit Metastasen und ihrem Zeit gewinnenden Medikament, über Gus’ Osteosarkom, die Beinamputation und die Möglichkeit, geheilt zu sein.
Hazels Entscheidung, Gus ihre Vorliebe für den Roman Ein herrschaftliches Leiden anzuvertrauen, wird im späteren Handlungsverlauf erkennbar als erste Andeutung ihres Problems, eine „Zeitbombe“ zu sein. Dieser Roman ist ein unabgeschlossener Text, der das Leben und Sterben der krebskranken Hauptfigur Anna beschreibt und mitten im Satz abbricht. Damit kommt Hazel nicht zurecht, denn sie verlangt nach einer Fortsetzung, will erfahren, wie das Leben der anderen Figuren weitergeht, dass es weitergeht, gut weitergeht. Dieses Problem steht für Hazels Angst, die Eltern durch ihre Krankheit und ihren Tod zu belasten. Verbunden mit der Reaktion von Gus, dem Austauschangebot seines Lieblingsbuches Preis der Morgenröte, der schriftlichen Fassung seines favorisierten Computerspiels um einen Helden, der die Vergessens-Problematik durch seine in Fortsetzungen verewigten Rettungstaten für sich gelöst hat, vermittelt sensibel die sich anbahnende Nähe der beiden.
Gus versteht Hazel, will sie unterstützen auf ihrer Suche nach der Fortsetzung von Ein herrschaftliches Leiden und nimmt Kontakt mit dem Autor Peter van Houten auf, der zu einer Einladung nach Amsterdam führt. Gus hat seinen Wunsch noch offen, den eine Hilfsorganisation für krebskranke Kinder und Jugendliche erfüllen kann, und schenkt ihn Hazel für ihre Reise nach Amsterdam. Hazel, als sie spürt, dass sie sich in Gus verliebt hat, beschließt den Rückzug, um nicht auch für ihn eine „Zeitbombe“ zu werden. Ihre Angst und ihr daraus resultierendes Verhalten veranschaulicht auf eindrucksvolle Weise, welchen Belastungen ihr vom Krebs gezeichnetes Leben ausgeliefert ist, verweist aber vor allem auch auf die Fähigkeit zur Empathie, die Hazel charakterisiert und zu dem besonderen Menschen macht, dem Gus in seinen Aufzeichnungen an Peter van Houten am Ende seines Lebens liebevoll und bewundernd ein sprachliches Denkmal setzt.
Die Reise nach Amsterdam wird Wirklichkeit, den erneuten Belastungen durch die Krankheit von Hazel und Gus zum Trotz. Diese Stadt wird zur großen Enttäuschung durch das ungehobelte Verweigerungsverhalten von Peter van Houten, diese Stadt wird zum tiefen Erleben der Liebe von Hazel und Gus, wird zur Verwirklichung des Mantras der Selbsthilfegruppe: UNSER BESTES LEBEN HEUTE LEBEN. Kunstvoll verknüpft der Autor die Schilderungen von den Eindrücken und Hazels mühsamem Kampf mit dem Sauerstoffmangel beim Besuch des Anne-Frank-Hauses, von Gus’ Information über seinen zurückgekommenen Krebs und die verzweifelte Reaktion des jungen Paares mit den Bildern der gewagten Liebe.
Zurück in Amerika beginnt das Sterben von Gus, mitgetragen von seinen Eltern und der ganzen Familie, seinem Freund Isaac und vor allem von Hazel, die an seiner Seite ist bei körperlichen und seelischen Zusammenbrüchen, in den kurzen Momenten der Erleichterung und bei den Gesprächen über Ängste, Gedanken und Wünschen, die den Sterbenden begleiten. So hebt John Green die Liebe der beiden auf eine Ebene, die der Formel ‚in guten und in schlechten Tagen’ gerecht wird. Krankheit und Tod lassen nicht die Zeit, zu einer Lebensgemeinschaft zusammenzuwachsen, aber sie schenken die Chance, füreinander da zu sein. Hazel erkennt, dass eine solche Liebe womöglich in der Alltagsrealität nicht bestehen würde, und versteht, dass der Mensch zur Demut aufgefordert ist.
Aus: Elinor Matt: Das Schicksal ist ein mieser Verräter, Lehrerheft, Berkheim/Illerbachen: Krapp & Gutknecht Verlag 2015, S. 4–5. Gekürzt.
Das Lehrer- und Schülerarbeitsheft zu Das Schicksal ist ein mieser Verräter enthalten
- Inhaltssicherung
- Überblick über die Handlung
- Figuren: Charakteristik und Entwicklung
- Informationen zum Autor John Green
- Eindrücke und Gedanken während der Lektüre
- Vertiefung der Themen des Taschenbuchs Das Schicksal ist ein mieser Verräter
- didaktische-methodische Hinweise
- sprachliche Gestaltungsmittel
- Schreibanlässe und Schreibaufgaben
- Lösungen des Schülerarbeitheftes