Der Ich-Erzähler Hans Bronstein erinnert sich in 1974 an seinen Vater zurück, der vor einem Jahr starb. Der Leser begleitet Hans bei der Bewältigung seines Schocks über den Verlust und die Ursachen, warum sein Vater starb und er nicht helfen konnte.
Hans lebt mit seinem Vater, einem „Opfer des Naziregimes“ im Haushalt, sie sind sich jedoch fremd. Mit Martha, seiner ersten Liebe, sammelt Hans im Häuschen des Vaters vor der Stadt erste sexuelle Erfahrungen. Doch eines Tages trifft er im Haus einen KZ-Wärter an; sein Vater Arno und zwei andere ehemalige jüdische KZ-Häftlinge wollen aus diesem ein Geständnis herauspressen und halten ihn gefangen… Während die Weltjugendspiele in Ostberlin die Jugend bewegen, sucht Hans` mit seiner psychisch gestörten Schwester Elle nach einer Lösung.
Der Vater-Sohn Konflikt durchzieht die Handlung in diesen eingebettet ist die Liebesgeschichte zwischen Martha und Hans. Bei seiner Suche reflektiert Hans über die juristische und moralische Schuld der NS-Täter, über die Motive der Opfer und deren Selbstjustiz, er versucht auch, sich seiner jüdischen Identität bewusst zu werden.
Jurek Becker recherchierte für seinen Roman, 1986 erschienen, Prozessakten zu NS-Verbrechen. Er regt dazu an, darüber nachzudenken, was heutige Generationen mit der NS-Zeit zu tun haben, zu sensibilisieren für die eigene Verantwortung und gegen Rassismus. Für Jugendliche besonders interessant ist die Liebesbeziehung zu Martha und ob es Hans gelingen wird, seinen eigenen Weg zu finden.