In diesem Beitrag finden Sie eine Zusammenfassung des Romans Hüter der Erinnerung von Lois Lowry sowie unsere Unterrichtsmaterialien dazu.
Zusammenfassung Hüter der Erinnerung
Der Roman spielt in einem Land der Zukunft, in dem die ‚Gleichheit’ herrscht. Die Menschen haben keine Erinnerungen an die Zeit vor der ‚Gleichheit’ und so keine Vergleichsmöglichkeiten, sie kennen keine Farben, Tiere und vor allem keine echten tiefen Gefühle. Alles ist durchgeplant. Familien entstehen nicht natürlich, sondern durch Zuordnungen durch das Komitee, das für die Machthaber steht.
Immer wieder taucht der Begriff ‚Freigabe’ auf, aber niemand weiß, was er bedeutet. Vermutungen ist damit Raum gegeben, die jedoch alle in Richtung ‚Weiterleben an einem anderen Ort’ weisen, die Wahrheit wird nicht gedacht. Nur ein Mitglied der Gemeinschaft weiß um die Erinnerungen „der ganzen Welt“, der sogenannte Hüter. Er durchlebt stellvertretend für die Mitglieder diese Erinnerungen, gewinnt dadurch an Weisheit, leidet aber auch sehr.
Ihm wird der zwölfjährige Jonas zur Seite gestellt, der in seiner Pseudo-Familie mit seinen ‚Eltern’ und seiner jüngeren ‚Schwester’ Lily lebt und seine Freizeit mit seinen Freunden Asher und Fiona verbringt. Jonas soll zum Nachfolger des Hüters ausgebildet werden, was der Hüter als Geber (Giver) selbst übernehmen wird. Nach und nach überträgt er dem Jungen gute und schlechte Erinnerungen. Das erweist sich als anstrengend und belastend. Durch die Erfahrungen, die Jonas dabei macht, verändert er sich. Jonas wird zum Symbol des positiven und gestaltenden Menschen, der in der Wirklichkeit bestehen und zu Veränderungen beitragen kann.
Gespräche in den Familien entsprechen nicht den Kriterien authentischer Kommunikation, wohl aber die Unterhaltungen, die der Geber und Jonas führen. Sie sind von Einfühlungsvermögen, Vertrauen und Wahrhaftigkeit geprägt und stehen für eine Gemeinsamkeit, die mutiges Handeln möglich macht. So fühlt sich Jonas im Gegensatz dazu immer mehr isoliert von seinen Freunden und seiner Familie, da er nur mit dem Hüter über seine Ausbildung sprechen darf.
Den Höhe- und Wendepunkt im Handlungsverlauf bildet das Ansehen des Videos von der ‚Freigabe’ eines Zwillingsbabys durch den ‚Vater’ von Jonas. Der Junge muss erkennen, dass ‚Freigabe’ Tötung bedeutet. Getragen von seiner bisherigen Entwicklung, darf diese Erkenntnis für Jonas nur bedeuten, dass gehandelt werden muss. Zusammen mit dem Geber entwickelt er einen Plan für eine Flucht nach Anderswo, den Ort, nach dem er sich immer gesehnt hat, in der Gewissheit seiner Existenz.
Durch seine Flucht werden die Erinnerungen, die er schon übertragen bekommen hat, frei und kommen zu den Menschen in der Gemeinschaft zurück, die nicht gelernt haben, mit ihnen umzugehen. Deshalb bleibt der Geber zurück, um ihnen beizustehen, ein Hinweis auf die Möglichkeit positiver Veränderung.
Jonas flieht mit dem Baby Gabriel, dem die ‚Freigabe’ droht, und beide erreichen nach langer, entbehrungsreicher und Kräfte zehrender Flucht den Gipfel des Hügels, an dessen Fuß Anderswo liegt. Jonas fühlt sich am Ziel.
Aus: Elinor Matt: Hüter der Erinnerung, Lehrerheft, Berkheim/Illerbachen: Krapp & Gutknecht Verlag 2020, S. 4. Gekürzt.
Das Lehrer- und Schülerarbeitsheft zu Hüter der Erinnerung enthalten
- Inhaltssicherung und kommentierte Inhaltszusammenfassung
- Überblick über die Handlung
- Schreibanlässe und Schreibaufgaben
- Vertiefung der Themen des Taschenbuchs Hüter der Erinnerung
- sprachliche Gestaltungsmittel
- methodisch-didaktische Hinweise
- Informationen zur Autorin Lois Lowry
- Klassenarbeiten
- Lösungen des Schülerarabeitsheft
- Materialien zum Hörbuch Hüter der Erinnerung und DVD Hüter der Erinnerung