In diesem Beitrag finden Sie eine Zusammenfassung der Novelle Zweier ohne von Dirk Kurbjuweit sowie unsere Unterrichtsmaterialien dazu.
Zusammenfassung Zweier ohne
Ludwig, der neu in Johanns Klasse gekommen ist, imponiert Johann durch sein Selbstbewusstsein. So freut er sich, dass ausgerechnet Ludwig ihn zum Freund auswählt und zu sich zum Übernachten einlädt. Gleich bei dieser ersten Übernachtung stürzt sich nachts um zwei Uhr ein Mädchen von der Brücke über dem Haus in den Tod.
Die Freundschaft zu Ludwig hilft Johann seine schwierige Familiensituation, die Eltern haben sich getrennt und die Mutter kann kaum Halt geben, zu bewältigen. Gemeinsam erleben Johann und Ludwig ihre Schulzeit und feiern in der Ruderbootklasse „Zweier ohne“ viele Erfolge. Ihre körperlich ähnlichen Voraussetzungen, ihre Harmonie und innige Freundschaft lassen sie viele Siege erringen.
Als sie gegen Zwillinge aus Potsdam Niederlagen erleiden, intensiviert Ludwig die Freundschaft zu Johann und fordert ihn auf, wie Zwillinge zu werden, das Gleiche zu denken, zu fühlen und zu tun, um weiterhin Erfolge zu erringen. Als Johann sich nach einem Mädchen sehnt, Ludwig jedoch keine Regungen in dieser Richtung zeigt, ist ihr Zwillingsgelübde, alles gemeinsam zu erleben, gefährdet. Deshalb arrangiert Ludwig ihre erste sexuelle Erfahrung mit Josefine, wobei offen bleibt, ob er selbst auch mit Josefine schläft.
Johann übernachtet in der Folge immer häufiger bei Ludwigs Familie und entfremdet sich so seiner Mutter. Vera, die jüngere Schwester Ludwigs, nimmt Johann anfangs kaum war, ihm fällt jedoch auf, dass zwischen ihr und Ludwig eine eigenartige Spannung besteht. Ludwig vereinnahmt Johann nun immer stärker, er verhindert Johanns zaghaften Versuch, eine Beziehung mit Josefine einzugehen, genauso unterbindet er eine Freundschaft mit Marco. Johann akzeptiert dies und sieht in Ludwigs Verhalten dessen Streben nach inniger Freundschaft, die es zu bewahren gilt.
Am Ende ihrer Kindheit fantasieren sie über eine gemeinsame Zukunft. Voller Begeisterung beginnen sie in der Werkstatt des Vaters ein altes Motorrad, eine Triumph, herzurichten. Eines Nachts verführt Vera Johann in der Werkstatt und er beginnt eine Beziehung mit ihr. Obwohl sie diese vor Ludwig geheim halten, wittert dieser offensichtlich in Vera eine Konkurrentin.
Im Sommer ihres 18. Lebensjahres verschlechtert sich Ludwigs Laune zunehmend, sein Interesse am Restaurieren der Triumph erlahmt, er beginnt sogar unmäßig zu essen, so dass er durch seine Gewichtszunahme den Sieg, ja die Teilnahme am Landesfinale „Zweier ohne“ gefährdet.
Die Brücke über den Fluss wird zum Ort einer lebensgefährlichen Mutprobe. Ludwig überklettert dieses Mal auch den Sicherheitszaun, setzt sich auf dessen Kante und fordert Johann auf, ihm dies gleich zu tun. Anfangs will Johann nicht folgen. Ludwigs Euphorie lässt jedoch Johann seine Angst überwinden und ebenfalls hinausklettern. Auf das Drängen Ludwigs „Wir sind Zwillinge“ löst schließlich auch Johann beide Hände vom Zaun. Sich nur an einer Hand haltend, setzen sich beide der tödlichen Gefahr hoch über dem Fluss aus.
Je näher das entscheidende Landesfinale kommt und umso mehr er die nächtliche Intimität und Nähe mit Vera unter der Brücke genießt, macht Johann sich Sorgen, ob er ihr Geheimnis vor Ludwig noch verborgen halten kann und soll. Als das letzte Vorbereitungsrennen vor dem Landesfinale gegen die Zwillinge verloren geht, wirkt Ludwig immer verzweifelter, er unterliegt nunmehr sogar Fressattacken. Johann hungert als Freundschaftsdienst umso mehr, um das zulässige Wettkampf-Gesamtgewicht nicht zu gefährden. Obwohl sie das Finale knapp verlieren und niedergeschlagen sind, gelingt ihnen in dieser Niederlage zum ersten Mal eine innige Umarmung.
Am nächsten Tag freut sich Johann auf die erste Ausfahrt mit ihrem restaurierten Motorrad, denn Ludwig absolviert an diesem Tag erfolgreich die Führerscheinprüfung. Bei der gemeinsamen Motorradausfahrt verschuldet Ludwig einen Unfall, bei dem er ums Leben kommt. Johann überlebt mit einer schweren Beinverletzung.
Aus der Distanz von mehreren Jahren erinnert er sich an das Geschehen. Er arbeitet im Kaufhaus, in dem auch sein Vater arbeitet, ist ungebunden, nach wenigen Wochen scheitern seine Beziehungen mit Frauen immer wieder. Er glaubt immer noch, dass es ein Unfall war, doch war das so?
Aus: Cornelia Zenner, Günter Krapp: Zweier ohne, Lehrerheft, Berkheim/Illerbachen: Krapp & Gutknecht Verlag 2017, S. 4–5. Gekürzt.