Zwischen Liebe, Anpassung und Einschränkungen
Micha lebt in der Berliner Sonnenallee – und zwar in dem Teil, der auf DDR-Gebiet liegt. Gemeinsam mit seiner Clique trotzt er allen Widrigkeiten und schafft es sogar, seine Angebetete Miriam für sich zu gewinnen.
Vermeintliche und tatsächliche Bespitzelung durch die Stasi, Unterordnung und Anpassung in Schule und Betrieb, Versorgungsengpässe und schmales Konsum-Angebot: All dies transportiert Brussig erzählerisch brillant in seinen Episoden. Die Fantasie und der Einfallsreichtum der Romanhelden, auf die der Leser neidisch werden könnte, helfen, mit dem System im Alltag fertigzuwerden. Am kürzeren Ende der Sonnenallee ist ein witzig-ironisches Buch, über das im Westen wie im Osten gelacht werden kann. Die Lernenden beschäftigen sich mit einem fiktiven Text, der durch seinen realen Hintergrund jedoch auch eine Auseinandersetzung mit der DDR-Vergangenheit mit sich bringt.